Zwei Naturschutzgebiete

Diese Bilder sind zum Teil schon in einer Ausstellung 'Natur um Ahrensburg' Anfang 2013 in der Stadtbücherei Ahrensburg zu sehen gewesen.

Die Aufnahmen entstanden in den beiden Naturschutzgebieten Stellmoorer Tunneltal und Höltigbaum - also alle in Ahrensburg oder in der Nähe Ahrensburgs. Die Aufnahmen erfolgten über eine längere Zeit; immerhin kommen sie alle aus dem Digitalzeitalter. Die jüngsten Aufnahmen stammen aus diesem Jahr. Man kann das zum Teil erkennen, wenn man "Details" anklickt. Manchmal sind keine EXIF-Daten vorhanden - dann ist die Aufnahme "uralt".

Die Themen gliedern sich auf in Landschaft, Bäume/Wald, Wasser, Tiere und kleinere Objekte. Dabei sind die typischen Landschaftsformen wie die offenen Weiden, Wälder, Drumlins oder Moorgebiete bzw. die Nutzung wie durch die Weidewirtschaft.

Zu sehen sind klassische Farbaufnahmen und eine ganze Reihe von stilisierten oder verfremdeten Aufnahmen. Dabei wurden verschiedene Techniken verwendet, z.B. HDR-Umsetzungen oder andere Filtertechniken. Grundlage waren aber immer die Datenrohformate der verwendeten Kameras (meistens Nikons). Wichtig war mir, dass die Aussage des Bildes oder das Motiv unterstützt wird, so dass es im Betrachter Interesse weckt. Für mich ist dies das Wichtigste an einem Bild.

Viel Spass beim Betrachten der Bilder - über Rückmeldungen würde ich mich freuen.

Index

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Der folgende Text war in der ursprünglichen Fassung der Ausstellung enthalten. Aus technischen Gründen (wegen der damals verwendeten Umlaute in den Filenamen) habe ich diesen Web-Teil neu erstellt.

Über die beiden Naturschutzgebiete NSG in der Nähe der Siedlung ist im Internet vieles zu finden: z.B. bei Wikipedia, den Städten Ahrensburg und Hamburg (‘Umweltbehörde‘), der ‘Unteren Naturschutzbehörde” des Kreises Stormarn, den mit der Betreuung der Gebiete betrauten Naturschutzverbänden Jordsand und Nabu sowie den ebenfalls beauftragten Stiftungen ‘Naturschutz‘ und ‘Natur im Norden‘. Da kann man viele Details nachlesen.

Die Gebiete bilden zusammen einen Schutzgebietskomplex von über 1.000 ha. Die Tunneltalflächen bestehen als NSG rd. 30 und 40, der Höltigbaum rd. 20 Jahre. In vielen Belangen, z.B. bei der Betreuung, werden diese Flächen als eine Einheit behandelt.

Die einzelnen Flächen Ahrensburger und Stellmoorer Tunneltal, Brauner Hirsch, Dänenteich und Höltigbaum sind Teile einer sehr vielfältigen Landschaft, die in den Grundzügen in der letzten Eiszeit entstanden ist. Die Geländeformen vom Tunneltal bilden ein reich gegliedertes Endmoränengebiet. Der Höltigbaum ist weniger reich gegliedert und stellt ein gutes Beispiel für eine Grundmoränenlandschaft dar.

Das Tunneltal ist im Kern eine glaziale Rinne, die sich auf einer Länge von rund sieben Kilometern von Ahrensburg bis in den Hamburger Stadtteil Rahlstedt erstreckt. Das Gelände besteht aus Nasswiesen, Bachläufen, Teichen, Schilfflächen und Hochmoorresten. Der Hopfenbach, dann die Wandse fliessen in einer feuchten Niederung. Die Wiesen sind als Feuchtgrünland genutzt. Teilweise sind Hecken mit Kopfweiden zu finden.

Der Höltigbaum hat zwar eine lange landwirtschaftliche Nutzung hinter sich, wurde aber ab 1930 militärisch und dann von 1937 bis 1992 als Truppenübungsplatz (unterbrochen von 1945 bis 1958) verwendet. Er wurde zuletzt überwiegend von einer Panzergrenadierbrigade genutzt. Von den militärischen Anlagen sind heute, ausgenommen die Panzerstraßen und ein Munitionsdepot (Bunkeranlagen), nur noch Reste erhalten.

Militärische Nutzung gab es im Übrigen auch früher: Im Forst Hagen findet man die Reste der mittelalterlichen Burg Arnesvelde, die bis 1594 existierte.

Die Bundeswehrnutzung hat die Vegetation auf dem Höltigbaum geprägt. Der Boden wurde verdichtet, die Vegetationsdecke wurde immer wieder zerstört, die Flächen wurden kaum gedüngt. Auf sandigen Hügelkuppen und sonnigen Hängen wachsen deshalb bis heute trockene Magerrasen. Besonders typisch sind die savannenartigen Grasfluren mit Rotschwingel- und Rotstraußgras.

Manche Teile des Höltigbaum und des Tunneltals sind aber auch bewaldet. Die Krattwälder entstanden durch eine alte Form der Waldbewirtschaftung. Dabei wurden junge Eichen alle zehn bis zwanzig Jahre geschnitten und zur Gewinnung von Brennholz und Gerberlohe verwendet. Durch die immer wieder unterbrochene Entwicklung der Eichen konnten hier andere seltene Baumarten, wie Wildapfel- und Wildbirnenbäume wachsen. In den Knicks entfalten sich Schlehen, Weißdorn, Farne und Kräuter.

Auf einem östlich an das Tunneltal grenzenden Geestrücken befindet sich der Forst Hagen, der in der Vergangenheit intensiv forstwirtschaftlich genutzt wurde. Der Wald wurde vielfach mit Nadelbäumen aufgeforstet, was eigentlich nicht der natürlichen Zusammensetzung entspricht. Mittlerweile wird versucht, den Wald wieder in einen standortgerechten Laubmischwald mit Eichen, Birken und Buchen umzuwandeln. Alt- und Totholzbestände werden im Wald belassen. An den Hängen zum Tunneltal und von Seitentälern sind alte Eichen und Buchen erhalten.

In den Bruchwäldern brüten Kranichpaare. Eisvögel und Graureiher sind zu finden. Auf den Weideflächen des Höltigbaums gibt es ein großes Vorkommen der Feldlerche. In den Sümpfen und Kleingewässern kommen verschiedene seltene Libellen- und Amphibienarten vor.

Die Gebiete sind durch Wege und Straßen gut erschlossen. An verschiedenen Stellen sind Karten und Schautafeln zu finden. Leider ist der Nutzungsdruck sehr hoch z.B. durch nicht angeleinte Hunde oder Reiter, die sich nicht auf den ausgewiesenen Wegen halten (die Pferde verstehen die Hinweiszeichen nicht so recht).

Nun zu den Bildern dieser Ausstellung. Ich fotografiere in den beiden Naturschutzgebieten schon lange Zeit. Ich habe die Qual der Wahl, was die Auswahl von Bildern betrifft. Den obigen Beschreibungen folgend, habe ich versucht, Aufnahmen zu finden, die den Landschaftscharakter der NSG treffen. An Tieren habe ich nur einige der dort weidenden (robusten) Rinder abgebildet. Die sind wichtig, um einige der Naturschutzziele zu erreichen bzw. zu erhalten.

Einige Bilder sind verfremdet (bearbeitet sind alle — das ergibt sich aus der technischen Herleitung aus ’Raw‘-Dateien der digitalen Fotoapparate). Mit der Verfremdung hoffe ich, die Wirkung der Bilder zu unterstützen, um die Aufmerksamkeit des geschätzten Betrachters zu erhöhen.